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Chihuahua

Rasseportrait

Chihuahua-Rassestandard

Grundinformationen

Herkunft: Mexiko
Verwendung: Begleithund

Geschichtlicher Abriss

Der Chihuahua gilt als der kleinste Hund der Welt und trägt den Namen des größten Bundesstaates der mexikanischen Republik (Chihuahua). Man nimmt an, dass diese Hunde in freier Wildbahn lebten und von den Tolteken domestiziert wurden. Abbildungen eines kleinen Hundes namens „Techichi“ dienten als Dekoration in der Stadtarchitektur der Stadt Tula. Diese Skulpturen ähneln stark den modernen Chihuahuas.

Allgemeines Erscheinungsbild

Dieser Hund hat einen kompakten Körper. Die Hauptmerkmale der Rasse sind sein apfelförmiger Schädel und die Tatsache, dass seine mäßig lange Rute sehr hoch, gebogen oder halbkreisförmig getragen wird, wobei die Spitze zur Lendengegend zeigt.

Wichtige Proportionen

Die Körperlänge ist etwas größer als die Widerristhöhe. Ein nahezu quadratischer Körperbau wird jedoch bevorzugt, insbesondere bei Rüden. Bei Hündinnen ist aus Fortpflanzungsgründen ein längerer Körperbau akzeptabel.

Verhalten und Charakter

Schnell, aufmerksam, lebhaft und sehr mutig.

Kopf

Oberkopf:

  • Schädel: Gut gerundet, apfelförmig (ein Rassemerkmal)

  • Stop: Gut ausgeprägt, tief und breit, da die Stirn gerundet und gewölbt ist und leicht über die Schnauze ragt

Gesichtsschädel:

  • Nase: Jede Farbe ist akzeptabel. Die Nase ist mäßig kurz, leicht nach oben gerichtet

  • Fang: Kurz, im Profil betrachtet gerade, voluminös an der Basis, sich zur Nasenspitze hin verjüngend

  • Lefzen: Trocken und straff

  • Wangenknochen: Schwach entwickelt, ragen nicht über die seitlichen Linien des Kopfes hinaus

  • Kiefer/Zähne: Scheren- oder Zangengebiss. Vor- oder Rückbiss und jede andere Anomalie in der Stellung des Ober- oder Unterkiefers sind schwere Fehler

  • Augen: Groß, rund, sehr ausdrucksstark, nicht hervortretend, vorzugsweise dunkel. Helle Augen sind zulässig, aber nicht erwünscht

  • Ohren: Groß, aufrecht, weit geöffnet, breit an der Basis, sich allmählich zu leicht abgerundeten Enden verjüngend. In der Ruhe leicht hängend in einem Winkel von etwa 45°

Hals

Mit leicht ausgeprägtem Nacken. Von mittlerer Länge. Kräftiger bei Rüden als bei Hündinnen. Ohne Wamme. Bei der langhaarigen Varietät ist das Vorhandensein einer „Mähne“ sehr erwünscht.

Körper

Kompakt und gut ausbalanciert.

Oberlinie: Horizontal

Widerrist: Leicht ausgeprägt

Rücken: Kurz und kräftig

Lende: Sehr muskulös

Kruppe: Breit und kräftig, fast gerade oder leicht abfallend

Brust: Breit und tief, Rippen gut gewölbt. Von vorne betrachtet geräumig, aber nicht übermäßig breit. Von der Seite betrachtet bis zu den Ellenbogen reichend. Nicht tonnenförmig

Untere Profillinie und Bauch: Gut ausgeprägt, mit gut aufgezogenem Bauch. Ein hängender Bauch ist zulässig, aber nicht erwünscht

Rute

Hoch angesetzt, gerade, mittellang, breit an der Basis, sich zur Spitze hin allmählich verjüngend. Die Rutenhaltung ist ein wichtiges Rassemerkmal: In der Bewegung wird sie hoch, gebogen oder halbkreisförmig getragen, wobei die Spitze zur Lendengegend zeigt, was dem Körper Balance verleiht. Die Rute sollte niemals zwischen der Hinterhand oder unterhalb der Rückenlinie herunterhängen.

Die Länge des Rutenhaars hängt von der Varietät ab. Bei der langhaarigen Varietät bildet das Rutenhaar eine Fahne. In der Ruhestellung ist die Rute gesenkt und bildet einen leichten Haken.

Gliedmaßen

Vorderhand

Allgemeines: Die Vorderläufe sind von vorne betrachtet gerade und parallel. Von der Seite betrachtet stehen sie aufrecht

Schultern: Gerade und mäßig muskulös. Schulterblatt gut gewinkelt

Ellenbogen: Kräftig und dicht am Körper, sodass freie Bewegung möglich ist

Unterarm: Gerade und von guter Länge

Vordermittelfuß: Leicht schräg, kräftig und flexibel

Vorderpfoten: Sehr klein und oval, mit weit auseinander stehenden, aber nicht gespreizten Zehen (weder Hasen- noch Katzenpfoten). Krallen gut gewölbt und mäßig lang. Ballen gut entwickelt und sehr elastisch. Afterkrallen sind nicht erwünscht

Hinterhand

Allgemeines: Muskulös mit langen Knochen, vertikal und parallel zueinander, mit guter Winkelung der Hüft-, Knie- und Sprunggelenke, in Harmonie mit der Winkelung der Vorderhand

Hintermittelfuß: Die Sprunggelenke sind kurz, mit gut entwickelten Achillessehnen. Der Mittelfuß ist von hinten betrachtet breit gestellt, gerade und senkrecht

Hinterpfoten: Sehr klein und oval, mit weit auseinander stehenden, aber nicht gespreizten Zehen (weder Hasen- noch Katzenpfoten). Die Krallen sind gut gewölbt und mäßig lang. Die Ballen sind gut entwickelt und sehr elastisch. Afterkrallen sind nicht erwünscht

Bewegung

Der Schritt ist lang, elastisch, energisch und aktiv, mit guter Reichweite der Vorderhand und Schub aus der Hinterhand. Von hinten betrachtet sollten sich die Hinterläufe fast parallel zueinander bewegen, so dass die Spuren der Hinterbeine mit denen der Vorderbeine übereinstimmen. Mit zunehmender Bewegungsgeschwindigkeit neigen die Pfoten zur Mittellinie (Einzelspur). Die Bewegung ist stabil, frei und federnd, ohne sichtbare Anstrengung, Kopf erhoben, Rücken gerade.

Haut

Glatt und eng am ganzen Körper anliegend.

Fellvarianten

Es gibt zwei Varietäten in der Rasse:

Kurzhaar

Das Fell ist kurz und liegt am ganzen Körper eng an. Ist Unterwolle vorhanden, ist das Fell etwas länger. Spärliches Haar an Kehle und Bauch ist zulässig, etwas längeres an Hals und Rute, kurz an Kopf und Ohren. Das Fell ist glänzend und hat eine weiche Textur. Haarloses Fell wird nicht toleriert.

Langhaar

Das Fell soll fein und seidig, glatt oder leicht gewellt sein. Eine nicht zu dichte Unterwolle ist erwünscht. Das Fell ist länger und bildet Befederung an Ohren, Hals, an der Rückseite der Vorder- und Hinterbeine, an Pfoten und Rute. Langes, wallendes Haar ist nicht zulässig.

Farbe

Jede Farbe aller möglichen Schattierungen und Kombinationen ist zulässig.

Größe und Gewicht

Bei der Rasse wird nur das Gewicht berücksichtigt, nicht die Höhe.

Idealgewicht: 1,5 bis 3 kg
Zulässiges Gewicht: 500 Gramm bis 3 kg

Hunde mit einem Gewicht unter 500 Gramm und über 3 kg werden disqualifiziert.

Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Schwere in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung und seiner Auswirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes steht.

Leichte Fehler:

  • Fehlende Zähne

  • Doppelzähne (persistierende Milchzähne)

  • Spitze Ohren

  • Kurzer Hals

  • Langer Körper

  • Karpfen- oder Senkrücken

  • Abfallende Kruppe

  • Schmale oder flache Brust

  • Rute: falsch angesetzt, kurz oder verdreht

  • Kurze Gliedmaßen

  • Lose Ellenbogen

  • Schmale Hinterhand

Schwere Fehler:

  • Schmaler Schädel

  • Kleine, tiefliegende oder hervorstehende Augen

  • Lange Schnauze

  • Vor- oder Rückbiss

  • Patellaluxation (Kniescheibenverrenkung)

Disqualifizierende Fehler:

  • Aggressives oder übermäßig scheues Verhalten

  • Hunde mit deutlichen körperlichen Anomalien oder Verhaltensstörungen

  • Hunde vom Hirschtyp (atypische Statur: schmaler Kopf, langer Hals, schlanker Körper, lange Gliedmaßen)

  • Hunde mit offener Fontanelle

  • Kupierte oder kurze Ohren

  • Deformierte Kiefer

  • Extrem langer Körper

  • Fehlende Rute

  • Bei der langhaarigen Varietät: sehr langes, feines und wallendes Haar

  • Bei der kurzhaarigen Varietät: kahle Stellen (Alopezie)

  • Hunde mit einem Gewicht von weniger als 500 g oder mehr als 3 kg

Hinweis: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden haben, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Information

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