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Podenco Ibicenco

Rasseportrait

Podenco Ibicenco Rassestandard

Herkunft

Spanien (Balearen)

Verwendung

Der Podenco Ibicenco wird hauptsächlich zur Kaninchenjagd eingesetzt, eine Waffe ist hierfür nicht erforderlich. Er kann Tag und Nacht jagen und Kaninchen selbst in dichtem Gebüsch problemlos finden und verfolgen. Dabei nutzt er weniger sein Sehvermögen als vielmehr seinen ausgezeichneten Geruchs- und Hörsinn.

Der wendige und flinke Podenco Ibicenco fängt Beute sehr schnell, insbesondere in der Meute mit anderen Hunden. Sobald ein Hund das Wild entdeckt und die Verfolgung beginnt, warten die anderen in einiger Entfernung auf das Wild. Sie bellen nur, wenn sie das Wild sehen oder hören und wenn sie es umzingelt haben. Durch schnelles Schwanzwedeln signalisieren sie, dass sie Wild entdeckt oder verfolgt haben.

Der Podenco Ibicenco wird auch zur Hasenjagd und zur Jagd auf Großwild eingesetzt. Er ist ein guter Suchhund. Zur Bildung von Podenco Ibicenco-Rudeln werden meist nur Hündinnen eingesetzt, da Rüden nicht gerne zusammenarbeiten und sich untereinander nicht vertragen. Ein Rüde kann aber auch in der Meute mitgeführt werden.

Die Jagd in einer Gruppe von Podenco Ibicencos ist sehr effektiv, und manchmal werden an einem Jagdtag mehrere tausend Kaninchen gefangen. Es ist jedoch zu beachten, dass manche Hunde nach einer so intensiven Jagd manchmal die Lust an der Arbeit verlieren und eine gute Erholung benötigen. Diese Eigenschaft wird durch das spanische Wort „Enconillarse“ (sich hinlegen, um auszuruhen) charakterisiert.

FCI-Klassifikation

Gruppe 5: Spitze und Hunde vom primitiven Typ
Abschnitt 7: Primitive Jagdrassen
Arbeitsprüfung: Ohne Arbeitsprüfungen

Historischer Hintergrund

Diese Rasse stammt ursprünglich von den Balearen: Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera, wo sie noch heute unter ihrem ursprünglichen Namen „Ca Eivissec“ bekannt ist. Diese Hunde kommen an der Ostküste der Iberischen Halbinsel in Katalonien, um Valencia und in der Provence in Frankreich vor und tragen verschiedene Namen: „Mallorqui“, „Xarnelo“, „Majorquais“, „Charnegue“, „Charnegui“ und „Balearenhund“. Sie wurden möglicherweise von den Phöniziern, Karthagern und möglicherweise auch den Römern auf diese Inseln gebracht.

Dieser Hund ist ein typischer und einheimischer Vertreter einer Gruppe der wahrscheinlich ältesten noch existierenden primitiven Hunde. Abbildungen dieser Hunde wurden in den Gräbern der Pharaonen und in archäologischen Funden dieser Zeit gefunden und belegen, dass die Rasse bereits 3400 v. Chr. existierte.

Wichtige Proportionen

Die Länge der Schnauze, gemessen von der Nasenspitze bis zum Stop, entspricht der Länge des Schädels, gemessen vom Stop bis zum Hinterhauptbein.

Kopf

Lang, schmal, kegelstumpfförmig, völlig trocken, im Verhältnis zum Körper klein.

Schädelteil

Schädel: Lang, mit flachem Schädel. Der Hinterhauptsvorsprung ist ausgeprägt. Die Stirn ist schmal und flach.

Stop: Schwach ausgeprägt.

Gesichtsteil

Nase: Fleischfarbene Nase. Nasenlöcher offen. Nasenrücken leicht konvex.

Fang: Die Nase ragt nach vorne über den Unterkiefer hinaus; anmutig, lang und in Harmonie mit der Farbe des Fells, fleischfarben.

Lefzen: Dünn, eng anliegend, fleischfarben.

Zähne: Scherengebiss, Zähne kräftig, weiß, regelmäßig angeordnet.

Augen: Schräg gestellt, klein, hell bernsteinfarben, erinnert an Karamell. Die Bernsteinfarbe kann je nach Fellfarbe mehr oder weniger intensiv sein. Der Ausdruck ist sehr edel und intelligent, ohne Furcht oder Schüchternheit.

Ohren: Immer aufrecht; sehr beweglich: nach vorne, horizontal zu den Seiten oder nach hinten gerichtet oder nach oben, wenn der Hund aufgeregt ist; wenn der Hund ruht, sind die Ohren immer aufrecht; die Mitte der Ohrbasis befindet sich auf Augenhöhe; in Form einer länglichen Raute, die um 1/3 ihrer langen Diagonale abgeschnitten ist. Sie sind dünn, innen ohne Haar; größer als der Durchschnitt, aber nicht übertrieben.

Hals

Sehr trocken, sowohl unten als auch oben. Seine Länge beträgt ein Viertel der Körperlänge; leicht gewölbt, muskulös. Die Haut ist eng anliegend, glatt, ohne Wamme. Das Fell ist im Übergangsbereich vom Hals zum Körper meist länger und dichter, insbesondere bei glatthaarigen Hunden.

Körper

Insgesamt ist der Körper ausgewogen, harmonisch gezeichnet, von mittleren Proportionen, kompakt; etwas länger als die Widerristhöhe des Hundes.

Widerrist: Gut ausgeprägt, hoch, trocken und lang.

Rücken: Lang, gerade und flexibel. Kräftige, aber eher flache Muskulatur.

Lendenpartie: Gewölbt, von mittlerer Breite, kräftig und fest.

Kruppe: Stark abfallend, mit sichtbarer Knochenstruktur; mit sehr starker und harter Muskulatur.

Brust: Schmal, lang und tief, reicht jedoch nicht bis zu den Ellenbogen. Die Vorderbrust ist gut entwickelt und ausgeprägt. Die Rippen sind flach.

Bauch: Aufgezogen, aber nicht übermäßig.

Rute

Tief angesetzt, zwischen den Läufen getragen, sollte bis zum Sprunggelenk reichen; am Ende ist sie mit ziemlich grobem, etwas längerem und stacheligem Haar bedeckt. An der Basis dick und zur Spitze hin allmählich schmaler werdend. In der Ruhe hängt die Rute herab; in der Bewegung hat sie die Form einer mehr oder weniger gebogenen Sichel. Erwünscht ist eine nicht ganz senkrecht getragene und nicht übermäßig über den Rücken gerollte Rute.

Gliedmaßen

Vorderhand

Gerade und parallel. Von vorne gesehen sehr eng beieinanderliegend; im Allgemeinen kräftig, lang, mit feinem, aber sehr starkem Knochenbau.

Schulterblätter: Schräg gelagert, stark und beweglich.

Oberarme: Sehr lang, gerade, kräftig und nah am Körper.

Ellenbogen: Breit, nicht eng am Körper, parallel zur Mittelebene des Körpers, aber nie nach innen oder außen gedreht.

Unterarme: In Richtung der Fesselgelenke etwas breiter werdend.

Vorderfesselgelenke: Kräftig, fest, breit und senkrecht.

Hinterhand

Aufrecht, mit langen, starken, flachen Muskeln.

Sprunggelenke: Gut gewinkelt, breit, tief angesetzt; Hintermittelfuß senkrecht, weder nach innen noch nach außen gedreht.

Pfoten

Hasenpfoten. Zehen lang und eng aneinanderliegend. Zwischenräume zwischen den Zehen mit Haar bedeckt; sehr starke Krallen, normalerweise weiß, manchmal in der gleichen Farbe wie das Fell. Ballen sehr fest.

Gangwerk

Die bevorzugte Bewegung ist ein schwebender Trab. Der Galopp ist sehr schnell und vermittelt den Eindruck großer Beweglichkeit und Kraft.

Haut

Straff, eng anliegend; rötliches Pigment; kann aber je nach Fellfarbe auch andere Hautfarben haben.

Haarkleid

Fellvarianten

Zwei Varianten: kurzhaarig und rauhaarig.

Kurzhaartyp: Das Fell ist kurz, eng anliegend, glatt, glänzend, ziemlich hart, aber nicht seidig.

Rauhaartyp: Das Haar ist grob, sehr dicht, am Kopf und an den Ohren etwas kürzer und an der Rückseite der Oberschenkel und der Unterseite der Rute etwas länger. Ein Bart ist sehr erwünscht. Das Barthaar ist weicher und sollte mindestens 5 cm lang sein. Der gesamte Kopf ist mit dichtem Haar bedeckt.

Farbe

Die bevorzugte Farbe ist Weiß mit Rot oder ganz Weiß oder Rot. Bei der rauhaarigen Varietät ist Falbfarben zulässig, vorausgesetzt, dass es sich um Hunde von außergewöhnlich gutem Typ handelt; bei der glatthaarigen Varietät ist Falbfarben jedoch nicht zulässig.

Größe

Widerristhöhe:

  • Rüden: 66 – 72 cm

  • Hündinnen: 60 – 67 cm

Bei diesen Maßen handelt es sich um Durchschnittsmaße. Abweichungen in der Höhe darüber oder darunter gelten bei harmonischem Körperbau nicht als Fehler.

Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

Schwere Fehler

  • Kopf kurz und breit

  • Klar definierter Stop

  • Fehlen von Prämolaren und Molaren

  • Hängende Ohren

  • Tonnenförmige Brust

  • Ellenbogen nach außen gedreht

  • Kuhhessige Hinterhand

  • Pfoten nach außen gedreht

  • Schlecht koordinierte Bewegungen

Disqualifizierende Fehler

  • Aggressivität oder Ängstlichkeit

  • Massiver Schädel, abrupter Stop (der Schädelteil liegt im Verhältnis zur Schnauze zu hoch)

  • Braune Pigmentierung der Nase oder schwarze Flecken auf der Nase

  • Jede Abweichung vom korrekten Gebiss

  • Augenlider und Lefzen: rötlich-braunes Pigment

  • Anzeichen für eine Kreuzung des Podenco Ibicenco mit anderen Windhundarten:

    • Gefaltete Ohren

    • Dunkle Augen

    • Breite Kruppe

    • Kaum wahrnehmbare Vorderbrust

    • Weit auseinander stehende Vorderläufe

    • Abgerundete und breite Hüften mit sichtbaren Adern

Besondere Hinweise

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden haben, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Zur Zucht dürfen nur funktionell und klinisch gesunde Hunde mit den charakteristischen Merkmalen der Rasse eingesetzt werden.

Information

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